Wir sind angekommen! Jedenfalls physisch. Danke dafür, Benni! Ich werde in den letzten Wochen oft gefragt ob ich schon aufgeregt bin. Eigentlich nicht. Als erstes gehts nach Kroatien – fühlt sich also an wie ein Urlaub. Nur mit sehr viel Gepäck. Zudem überwiegt der (Umzugs-)Stress und eigentlich auch der Ärger, dass die Werft immer noch nicht alle Arbeiten erledigt hat. Vor Montag Nachmittag wir also nicht abgelegt. Hoffentlich Dienstag.

Was ist in den letzten Wochen in der Werft passiert? Neu sind neben ein paar kleinen Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten:
- Komplett neues Unterwasserschiff mit Kupferanstrich
- Ein wunderschönes riesiges, neues Bimini (Sonnenschutz) – zum Glück ist es schön, war nämlich auch ganz schön teuer
- Die Sprayhood (Schutz gegen Spritzwasser und Regen) wurde komplett ersetzt
- Ein Windgenerator und zwei Solarpanels sollten uns weitgehend energieautark machen.
- Ein neues, praktisches Spülbecken in der Küche mit einer manuellen Salzwasserpumpe zum Abwaschen

So weit, so theoretisch. Die Salzwasserpumpe ist ein praktisches Feature auf Booten um Wasser zu sparen: Mittels Fußpumpe wird Seewasser in einen separaten Wasserhahn gepumpt. Eine bis dato ungelöste Fehlkonstruktion führt bei uns allerdings dazu, dass bei Betätigung der Fußpumpe das Wasser über dem Abfluss in das Waschbecken gepumpt wird. Es läuft dann über eben diesen Abfluss zwar auch wieder ab, nützlich ist diese Konstruktion leider trotzdem nicht.

Pfusch am Bau Nummer Zwei: Beim Befüllen des Wassertanks bemerkt ein Arbeiter, dass sich die Bilge (tiefster Punkt des Rumpfes) gänzlich mit Wasser gefüllt hat. Nachforschungen ergeben eine überraschend einfache Lösung dieses Problems. Der Deckel des Wassertanks fehlt. Er läuft über und das überschüssige Wasser läuft in die Bilge. Der Deckel ist akut unauffindbar – doch vier Tage später ist er wieder da. Wohl bei einer Wartung in der Werkstatt vergessen worden.
Tatsächlich war das bereits unser zweiter Beinahe-Wasserschaden. Der erste wäre noch etwas spektakulärer gewesen – nämlich am Trockenliegeplatz. Nach starkem Schneefall zum Jahreswechsel drang Schmelzwasser aufgrund der verstopften (mittlerweile ausgebauten!) Klimaanlagenleiche ins Schiff ein, bis wenige Zentimeter unter die Bodenbretter. Nur ein kleines bisschen mehr Wasser und die Katastrophe wäre perfekt gewesen.

Aber zurück zu unserer derzeitigen Lage. Morgen sollen die letzten Arbeiten erledigt werden. Es ist heiß. Schritt für Schritt kriegen wir das Riesenchaos am Schiff in den Griff. Die Wasserpumpe ist kaputt. Es bleibt spannend. Und heiß.
