
Bei 5°C und Nebel in die Decke einmummeln, bei -5°C um den Heizlüfter drängen – nicht gerade was man sich als Start in ein Segelabenteuer erwartet, aber eine emotional treffende Beschreibung unserer letzten Monate. Insgesamt 5 Mal fahren wir zwischen Oktober und Mai die 5 Stunden nach San Giorgio und erledigen mehr oder weniger relevante Kleinigkeiten. Ein Highlight, im wahrsten Sinne des Worts, ist die neue Beleuchtung: Ein paar hässliche Lampen werden ausgetauscht, alles auf LED umgestellt und nach langer Recherche finden wir goldene Leselampen mit USB Steckplatz (beide Kriterien waren mir ein großes Anliegen). Deren Montage und Verkabelung fühlt sich für uns, als komplette Elektriknoobs, schon wie ein ziemlicher Erfolg an.

Weniger erfolgreich gestaltet sich die Kommunikation mit der Werft. Von Monat zu Monat fragen wir nach wann wohl welche Arbeiten erledigt werden, was schon gemacht wurde, wann wir eine Rechnung bekommen, ob sich eh noch alles ausgeht bis Juli, ob wir helfen können, wann endlich was gemacht wird,…!! Der Werftleiter erklärt uns dann mehrmals warum es Verzögerungen gibt, was schon alles im Laufen ist und dass wir viel entspannter sein müssen weil sich das alles bis Juli zehnmal ausgeht. Leichter gesagt als getan…

Nachdem alles in allem über den Winter wenig Aufregendes passiert ist eine ruhmlose Anekdote zum Abschluss: Unsere Arbeiten am Boot beziehen sich insbesondere darauf Gegenstände aus der Wohnung aufs Schiff und Gegenstände vom Schiff in die Wohnung zu transportieren – oft auch hin und wieder zurück. Nach der 5-stündigen Anreise mit vollgepacktem Kofferraum (was im Renault Twingo keine besondere Leistung ist) und weiteren 5 Stunden abwechselndem Arbeiten und Prokrastinieren am Boot wollen wir uns vor dem obligatorischen Pizzaessen umziehen – hm, wo ist eigentlich die gelbe Tasche? Facepalm. Unter all dem Transportgut haben wir einfach unsere Reisetasche mit Gewand zu Hause vergessen. Der nächste Weg führt also in den 1-Euro-Shop des örtlichen Einkaufszentrums und wir statten uns mit qualitativ fragwürdiger Kleidung für den Abend und die, dann doch einen Tag früher stattfindende, Heimfahrt aus.
Sonnenstrahlen werden sinnvoll genutzt.
Im Juni sollten zum Endspurt weitere Besuche mit etwas wenige nach-dem-Rechten-Sehen und mit tatsächlichen to-dos stattfinden.













