Have a bermudaful day!

🇧🇲 Steckbrief Bermuda 🇧🇲

360 Inseln & Koralleninseln, 20 davon bewohnt
Lage: etwa 1.500 km östlich von Florida
Hauptstadt: Hamilton auf Grand Bermuda Island
Amtssprache: Englisch
Währung: Bermuda Dollar (= US $)
Fläche: 53,4 km2
Einwohner: 63.800
Entdeckung: 1511
Staatsform: Britisches Überseegebiet

Die erwähnten 360 Inseln sind alle in so unmittelbarer Nähe zueinander gelegen und mittels Riff oder Brücken so verbunden, dass sich Bermuda anfühlt wie eine einzige, langgestreckte Insel, die rundherum durch ein riesiges Riff geschützt wird. Die einzige Möglichkeit den geschützten Bereich zwischen Insel und Riff zu erreichen ist eine schmale Durchfahrt ganz im Osten. St. George’s, unser Ziel, ist dann gleich die erste Anlaufstelle. 

Der erste bermudischer Vormittag, nach unserer bisher anstrengendsten Überfahrt, begrüßt uns mit Sonnenschein, Flaute und Kälte. Der erste Landgang führt uns vom Dinghidock wenige Meter in das älteste Pub der Insel. Das sagt schon etwas darüber aus, wie anders Bermuda im Vergleich zu den anderen karibischen Inseln ist. Mehrere Restaurants, Pubs und kleine Shops sammeln sich in dem höchst idyllischen Örtchen St. George’s um den dezent mit Musik beschallten und mit beschatteten Sitzgelegenheiten ausgestatteten Hauptplatz. Das Pub serviert uns große, gezapfte Bier. Zwar zu horrenden Preisen, aber immerhin keine kleinen Fläschchen. Schon beim Hinsetzen wird man nach dem Getränkewunsch gefragt – sehr europäisch anmutend. Essen auch sehr teuer, aber exquisit. 

St. George’s

Bei einem anschließenden Stadtbummel entdecken wir unter anderem eine hervorragend ausgestattete Drogerie und ein Espressomobil, wo wir jeweils zuschlagen. 

Am Montag steht die Zeit still. Zum einen zieht ein nicht ganz so tragischer, aber ungemütlicher Sturm über uns drüber, was eine Anlandung per Dinghi unnötig kompliziert machen würde, zum anderen ist Coronation Day. Als britisches Überseegebiet wird dieser hier zelebriert, was bedeutet, dass im Supermarkt Krönungstorten angeboten werden und ansonsten alles geschlossen ist. Besonders festlich begehen wir den Tag nicht, aber wir legen die Arbeit nieder, wie der König es gewollt hätte. 

Am nächsten Tag bläst der Wind immer noch stark, aber es heißt Arbeit nachholen und wir waschen Wäsche, erledigen Einkäufe und putzen. Am Abend gibts Pizza im The Wharf mit der Crew der Alma, die unser moralischer E-Mailsupport auf der Überfahrt nach Bermuda waren. 

Eine Woche vor Start der Überfahrt auf die Azoren öffnet dann das ARC-Office und wir können prompt unsere Sicherheitsinspektion erledigen. Alles safe auf der Mêlée!

Nach drei mehr oder weniger produktiven Tagen wird ausgeflogen: Unser erstes Ziel sind die Tropfsteinhöhlen ✨🧚 Fantasy Cave 🧚✨ und ✨💎 Crystal Cave 💎✨. Als Mitteleuropäer hat man schon mal Tropfsteinhöhlen gesehen, wir sind jedoch überrascht, dass diese auf einer so flachen Insel existieren. Der motivierte Tourguide ist sein Geld außerdem wert. Er erzählt uns, dass 1905 zwei Buben ihren Cricketball in einem sinkhole (zu deutsch heißt das wohl Doline oder Karsttrichter) suchten und dabei zufällig eine der beiden Höhlen entdeckten. Der nächstbeste, geschäftstüchtige Bermuderaner nutzte die Entdeckung prompt zu seinem kommerziellen Erfolg. 

Fantasy und Crystal Cave, Grotto Bay

Nach der Höhlenerforschung fahren wir mit dem Bus ein Stück weiter in die Hauptstadt Hamilton. Diese tut es uns an. Nicht nur, dass wir seit langem wieder einmal urbanes Flair erleben, fühlt sich diese Stadt für uns wie Klein-London an. Pubs, Geschäfte, ein Bankenviertel, ein Fort – bezaubernd. Besonders beeindruckt uns auch der örtliche  Businesslook, nämlich – Überraschung – Bermudashorts. Die pastellfarbenen 2,5 cm über dem Knie endenden Hosen werden wahlweise kombiniert mit Mokassins oder knielangen Strümpfen und Lederschuhen sowie Hemd und gegebenenfalls Krawatte und Sakko. Generell sind wir in der Stadt underdressed, werden aber trotzdem freundlich behandelt. Aus den Luxusbekleidungsgeschäften und zahlreichen Juwelierläden halten wir uns sicherheitshalber fern. 

Hauptstadt Hamilton

Das englische Flair sollte uns die nächsten Tage noch etwas begleiten. Bis dahin, please… have a bermudaful day!