Bilderbuchbahamas

Endspurt Richtung Nassau! Doch davor noch ein kurzer Abstecher in die Exumas. In diesem beliebte Segelrevier wollen wir in naher Zukunft noch einige Zeit verbringen. Die Inselkette startet südlich von Nassau und erstreckt sich über gut 120 sm Richtung Süden bis Great Exuma. 

Eine etwas rollige Nachtfahrt bei leichtem Rückenwind führt uns als Vorgeschmack auf die Exumas auf die Insel Highbourne Cay. Auf der Fahrt dürfen wir eine riesige Delfinschule mit mehreren zuckersüßen Kälbern in unserer Bugwelle begrüßen. Entzückend!

Wir ankern in einer gut geschützten und netten Bucht im Norden der Insel in dem Moment, als der Wind komplett einschläft. Optimal. Am Nachmittag kommen wir das erste Mal in den Bahamas dazu, ausgiebig zu schnorcheln – kein Regen, keine Welle, keine Bullenhaie, ab unter Wasser! Wir liegen eher zufällig gleich neben einem weitläufigen und lebendigen Riff im seichten Wasser und besuchen alle unsere Lieblingsfische. Zum krönenden Abschluss begegnet uns noch eine gigantische Schildkröte mit Geleitschutz von gleich zwei Schiffshaltern (bzw. Schildkrötenhaltern). Mit Rumpunsch in der Hängematte und einem Tacodinner haben wir unseren ersten bahamischen Bilderbuchabend. Während es wärmer wird in den Bahamas, werden wir wärmer mit den Bahamas. 

Highbourne Cay

Dann geht es aber früh weiter, auf die letzte Etappe unserer Odyssee nach Nassau. Des Ankernden Freud ist des Seglers Leid – die Flaute hält an und wir dümpeln 30 sm bei kompletter Windstille und brütender Hitze dahin. Nahe der Marina, in der wir einen Liegeplatz reserviert haben, ankern wir noch eine Nacht vor Athol Island. Es ist fast ein Kulturschock, wie viele Ausflugsboote, andere Segler und Jet Skis vorbeibrausen. Als Ausblick bieten sich Strände mit Touristen, Luxusvillen und Hochhäuser dar.

Am nächsten Morgen fahren wir nur ein kurzes Stück nach New Providence Island, wo die Hauptstadt der Bahamas Nassau liegt. In der Harbour Marina werden wir freundlich empfangen von Schildkrötenretter und Dockmaster Peter dem Griechen und seinem Team. Unser Liegeplatz wird uns als besonders bahamisch verkauft – er ist nämlich zu flach für den Tiefgang der Mêlée. Kein Problem, sagt Peter, bei Niedrigwasser bekommen wir eine Unterwasserschiffreinigung mit Schlammpackung gratis dazu! Wir müssen ihm vertrauen, denn wir verlassen das Schiff für 3 Tage. Davor wird aber geputzt, proviantisiert, repariert und arrangiert, denn bald bekommen wir wieder Gäste, die wir abholen fliegen. Es liegen ein paar aufregende Tage am Festland vor uns!

Auch mal wieder ein Update zum Bootsleben: Seit mehreren Tagen ist der Ventilator unseres neuen Kühlschranks defekt (Drecksmodernesklumpert, der alte hat 30 Jahre durchgehalten!!). Das Problem lässt sich provisorisch gut beherrschen, da wir ihn einfach mit einem USB-Ventilator kühlen können und mittlerweile schon ein Ersatzprodukt besorgen konnten. In Athol Island streikt auch noch die Wasserpumpe. Wir verpassen ihr eine manuelle Spülung und füllen die Wassertanks bis zum Anschlag, was das Problem scheinbar gelöst hat. Außer mittlerweile drei verlorenen bzw. halbierten Schwimmködern zum Angeln ist aber alles intakt bei Schiff und Crew.