Rausgeblasen aus Sint Maarten

Unsere windige Woche mit Johanna & Michi neigt sich dem Ende entgegen. Obwohl wir keine ruhige Nacht und keine malerische Schnorchelbucht gefunden haben, wirken sie zum Glück vom Segeln nicht ganz abgetan.

Seit langem führen wir wieder einen fliegenden Crewwechsel durch. Kurz nach unserem umständlichen Anlegen in der Simpson Bay Marina steigt Jimi, der schon seit einer Woche in Sint Maarten urlaubt, aus den Tiefen seines letzten Tauchgangs empor und wir treffen uns in seiner Stammbar. Mit seinem Mietauto können wir uns zu fünft dann sogar noch auf zwei kleine Ausflüge begeben: 

Zum einen der berühmt berüchtigte internationale Flughafen von Sint Maarten mit dem unmittelbar angrenzenden gefährlichsten Strand der Welt. Aus sicherer Distanz beobachten wir wie im Minutentakt kleinere Privatjets und gar nicht so kleine Passagierflugzeuge über unsere Köpfe brausen und Landen. Noch spektakulärer sind jedoch die Starts, bei denen die Düsen den gesamten Strand aufwirbeln, Taschen ins Meer wehen und den Badegästen und Schaulustigen ein Sandpeeling verpassen. Ein windiges Spektakel auf dieser windigen Insel.

Princess Juliana International Airport

Zum anderen schaffen wir es genau zum Sundowner noch in die malerische Indigo Bay, wo wir mit einer Runde Bier und Wellenplantschen auf das erfolgreiche Zusammentreffen in der Karibik anstoßen. 

Indigo Beach

Ausklang im Lagoonis, Simpson Bay

Am Abend des nächsten Tags setzen wir über zu den British Virgin Islands – ein Sehnsuchtsort. Seglerparadies, Strände, Schnorcheln! Die Überfahrt bietet alles: Nachdem wir bei gemütlichen Bedingungen starten, nimmt der Wind gegen Abend zu, hört fast auf, nimmt dann stark zu inklusive dramatischem, nächtlichem Reffmanöver, nur um dann gänzlich aufzuhören und uns zu 30 sm unter Motor zu zwingen. Während der Fahrt wird musiziert, gegessen, ein Kreuzfahrtschiff befreundet und Jimi ans Seefahrtleben gewöhnt.

Unsere erste Anlaufstelle sollte die östlich gelegene Insel Virgin Gorda sein. Am späten Vormittag ankern wir nach ein paar morgendlichen Powernaps vor Great Harbour und klarieren ein. 

Da wir ab hier ein neues Reisekapitel starten, gibt es zum Abschluss von Saint Martin noch eine Anekdote aus Guadeloupe:

Wir befinden uns gerade in Deshaies mitten im Ankermanöver. Parallel zu uns wirft ein weiteres Boot den Anker. Bei genauerer Betrachtung besteht die Crew aus nur einem Mann, der splitterfasernackt zwischen Bug und Ruderstand hin und her hopst, um sein Manöver zu vollführen. Der Wind dreht und das Boot präsentiert uns sein Heck, auf dem in großen Lettern der Bootsname zu lesen ist: Full Moon. Direkt darüber am Steuer der full moon ihres Kapitäns.