In Gehweite der Marina S’Arenal befindet sich die legendäre Ballermann-Meile. Was bedeutet das für uns? Ein sinnvoller Lebensmitteleinkauf erweist sich als schwierig. Außer aufblasbaren Flamingos und hartem Alkohol gibt es nicht viel zu erwerben. Immerhin kommen wir, nach fast drei Monaten der Abstinenz, zu dem geplanten (und erhofften) Abendessen bei McDonalds, zu dem uns die spätabends dazugestoßenen Alice & Wolfi begleiten. Am nächsten Morgen nutzen wir vor dem Ablegen noch ausgiebig den Marinapool, frühstücken und planen dabei die kommende Woche, bei der die Überfahrt nach Ibiza und der optimale Zeitpunkt dafür eine große Rolle einnimmt. Die Wettervorhersagen sind mäßig: Fast durchgehend bedeckt, mehrere Tage Regen, Samstag wildes Gewitter. Zum Glück haben wir Brettspiele und Freunde dabei.
Unsere letzte Nacht auf Mallorca verbringen wir an der Boje von Port Andratx, einer beschaulichen Bucht an der Südwestspitze der Insel. Beim ausgiebigen Plantschen macht Pia die erste Bombe ihres Lebens. Wetter bedeckt aber warm.






Marinapool in S’Arenal und Port Andratx, Mallorca
Den nächsten Tag verbringen wir mit der zwölfstündigen, wechselhaften, jedoch in weiten Teilen segelbaren Etappe nach Ibiza, wo wir bei Sonnenuntergang ankommen. Im Vergleich zu Mallorca gibt es auf Ibiza nur wenige Häfen und Marinas. Der Versuch bei Einbruch der Dämmerung eine Boje im Bojenfeld von Sant Antoni aufzunehmen wird von einem tobenden Hafenmitarbeiter im Schlauchboot verhindert. So ankern wir vor der örtlichen Partymeile mit entsprechender gratis DJ-Beschallung.





Von Mallorca nach Sant Antoni, Ibiza
Am Morgen erhalten wir Besuch von einem Posidonia-Control-Boat – der Mann im Dinghy starrt mit einem riesigen orangenen Teleskop auf den Meeresboden. Posidonia ist das Seegras in den Balearen, in dem das Ankern aus Naturschutzgründen verboten ist. Doch statt einer Geldstrafe (weil wir aus Mangel an Alternativen in einem solchen Bereich ankern) erhalten wir freundliche Tipps und eine App, in der die Seegrasfelder exakt eingezeichnet sind.




Ibizas Nordwesten
Es folgen zwei weitere Ankerstopps auf Ibiza und Formentera. In der Cala Comte auf Ibiza können wir im schicken Strandrestaurant endlich Sangria und Paella auf der Spanien-to-do-Liste abhaken. Abgesehen von den Unmengen an Quallen in der Bucht und dem schaukeligen Liegeplatz haben wir hier einen wunderschönen Ort entdeckt. Verbringen wir eben etwas Zeit an Land. Und wie wir so von den Felsen aufs Meer starren, kämpft sich die Sonne für einen malerischen Sonnenuntergang unter den Wolken hervor.



















Paella & Sangria in der Cala Comte
Formentera, jene Insel, die auch als die Karibik Europas bezeichnet wird, besticht nicht nur mit türkisblauem, quallenfreiem Wasser sondern auch mit dem netten Örtchen Es Pujols, das wir nur kurz für Besorgungen besuchen.





Es Pujols, Formentera
Am nächsten Tag ankern wir mittags noch einmal etwas weiter nördlich vor Sanddünen. Hier ist es noch etwas türkisblauer, warm und wunderschön!






Quallenfreies Schnorcheln vor Formentera
Die Woche endet in der Marina Santa Eularia. Nach einer 30-minütigen Busfahrt feiern wir den Geburtstag von Alice in Ibiza-City, wo wir verschiedene Partymeilen entlangschlendern und den einen oder anderen Cocktail probieren.
Während wir vor allem bei den längeren Etappen absurd oft Flaute mit Welle von der Seite beklagen, haben wir am nächsten Tag das erste Mal seit Beginn unserer Reise richtig schlechtes Wetter. Nicht das Anfang der Woche vorhergesagte hochdramatische Gewitter, aber es gießt immer wieder wie aus Kübeln. In der geschützten Marina lässt es sich aber bei English breakfast und französischem Omelett gut aushalten. Alice & Wolfi reisen am Samstag Abend ab, um noch eine Woche die Küsten Mallorcas auf ihrer Charteryacht zu erkunden. Die Balearen waren für uns ein absolutes Highlight – hier kommen wir hoffentlich irgendwann nochmal her. Für uns steht morgen die Etappe ans spanische Festland an. Wind und Wetter sind günstig angesagt. Wer will tippen – A) Flaute mit Welle von der Seite oder B) etwas anderes.



Santa Eularia und Ibiza

