Ein Gastbeitrag
Ahoi liebes Schiffstagebuch!
Endlich ist es wieder so weit! Nach ziemlich genau einem Jahr dürfen Benni und ich (Andi) Bernhard und Pia wieder auf ihrem Segelschiff begleiten. Die letzte Reise auf der Mêlée ist uns gut in Erinnerung geblieben – wir flüchteten gemeinsam aus Genua Richtung Neapel. Nach dieser doch etwas anstrengenden Fahrt freuen wir uns dieses Jahr auf einen ruhigeren Urlaubstörn rund um die Insel Lefkas.


Eingespielte Crew seit 2021
Sehr zeitig am Samstag in der Früh fliegen wir nach Griechenland und stehen bereits um 8:30 am Steg der Marina Preveza – bereit für die Abfahrt…. die dann doch erst am Sonntag ansteht. So verbringen wir den Tag in der Marina, wo wir uns sogleich dem ruhigen griechischen Lebensstil anpassen, dreimal im Kaffeehaus einkehren, versuchen in der Hitze unseren Schlaf aufzuholen und ansonsten nicht viel tun, außer Bernhard und Pia bei ihren Bootsarbeiten im Weg herumzustehen bzw. zu liegen. Am Abend geht es dann doch noch ein paar Schritte weiter in eine griechische Taverne, in der uns zu unserem Erstaunen für Griechenland untypische rennende Kellner köstliches Essen an den Tisch servieren.
Am Sonntag fühlen wir uns dann wieder wie echte Crewmitglieder, als wir am Vormittag in Crewuniform endlich in See stechen. Zuerst passieren wir einen Kanal vorbei an der Stadt Lefkada, um von dort unsere Bucht für die Nacht auf der kleinen Insel Meganisi anzusteuern. Auf dem Weg streifen wir eine sehr spektakulär aussehende Gewitterzelle und haben genügend Wind, um für kurze Zeit die Segel zu setzen.







Durch den Lefkas Kanal, vorbei am Gewitter nach Meganisi
Beim Versuch in unserer Bucht zu ankern wird die Stimmung an Bord jedoch für kurze Zeit aufgeheizt und die umliegenden Boote bekommen ein richtig spektakuläres Ankermanöver bei 25 Knoten Windböen von der Seite zu sehen. Die Details sind dabei unwichtig – was in Erinnerung bleibt: Bernhard, der danach mit zwei Bier in den Händen zum französischen Nachbarboot schwimmt, um sich für die tatkräftige Mithilfe zu bedanken.











Meganisi
Auch die nächsten zwei Tage halten wir uns in den Buchten Ormos Sivota und Vliho auf, wobei die Ankerbedingungen nicht mehr so herausfordernd sind. Die heißen Nachmittage verbringen wir Schatten suchend an Deck oder im Wasser ohne Stress und mit sehr viel Gemütlichkeit. Für ein paar Stunden haben wir auch Glück mit dem Wind – vor der Bucht Vliho kreuzen wir gegen den Wind auf und Benni und ich wissen wieder, wieso wir Segelboote eigentlich so lieben.



Besonders ereignisreich ist der Aufenthalt in der Bucht Sivota. Benni, Bernhard und Pia wagen einen Klippensprung aus ca. 8m Höhe – mir wird schon beim Zuschauen schlecht. Nicht nur deswegen wird uns diese Bucht in Erinnerung bleiben. Bernhard erleidet einen Wespenstich an einer sehr ungünstigen Stelle und auch das nigelnagelneue Dinghy wird nach einem erneuten Zwischenfall mit dem Fäkaltank umgetauft. Ab sofort besuchen wir das Land mit Hilfe von Stinki 2.








Sivota
In der Bucht Vliho fällt uns plötzlich ein neues Crewmitglied auf: Eine riesige Gottesanbeterin hat es sich unter Deck gemütlich gemacht, als Pia gerade dabei ist einen Geburtstagskuchen für Bernhard zu backen.
An unserem vorletzten Tag feiern wir schließlich Bernhards Geburtstag mit einem Frühstück auf einem naheliegenden Berg. Benni und ich sind uns nicht sicher, was wir hier eigentlich machen – haben wir einen Segeltörn oder einen Wanderurlaub gebucht? Oben angekommen werden wir zum Glück mit einem grandiosen Ausblick und einem riesigen Frühstück belohnt.










Vliho
Am Nachmittag geht es dann auch wieder in den Norden in die Marina Lefkada, wo Benni und ich unsere letzte Nacht an Bord verbringen. Davor gehen wir natürlich noch einmal essen und stoßen auf das Geburtstagskind an.
Nach insgesamt 47 Seemeilen brechen wir braungebrannt und mit einem Crewshirt mehr in der Tasche wieder Richtung Heimat auf. Unseren zwei gastfreundlichen Lieblingssegelyachtbesitzern wünschen wir eine strapazenfreie Weiterreise nach Sizilien und hoffen noch auf viele aufregende gemeinsame Stunden an Deck der Mêlée.




Lefkas
Schiff Ahoi!
Andi und Benni
