Als viertes Crewmitglied dürfen wir in Primošten Thomas an Bord begrüßen. Nach einem gemeinsamen Dinner am Sonntagabend (Ćevapi – wie der Kroate sagt) geht es am Montag bei guten Segelbedingungen nach Trogir. Ein Muss für Segeltouristen in der Gegend und doch hat Pia es noch nie hingeschafft – höchste Zeit also. Die als Zwischenstopp auserkorene Blue Lagoon (die schönste von allen?) erweist sich als überfüllt mit Ausflugsbooten. Zudem sehr windig und somit nicht sehr gemütlich.


In Trogir verlassen nach einem weiteren vorzüglichen Abendessen und einem kleinen Frühstück im Marinarestaurant unsere beiden Mitsegler uns und das Schiff. Segeln – Essen – Schlafen – wir sind im Urlaubsrhythmus! Meistens, aber nicht immer: Wir nutzen die kommenden Tage auch, um kleinere Erledigungen und Reparaturen anzugehen. Highlight der Woche ist das neue, größere und stabilere Dingi, das wir in Trogir, nach einer kleinen Marktforschungsrunde, dann doch direkt im Marinashop erstehen.





Teak schrubben und die erste Ankernacht vor Šolta
Unsere viertägige Route zu zweit verläuft in kurzen Etappen im Bummelgang – haben wir ja in Italien gelernt. Wir ankern viel, was zwar die finanziell beste Möglichkeit der Übernachtung ist, in Kroatien aber nicht ganz so trivial, da der Grund oft felsig und bewachsen ist und die Tiefe schnell abfällt. Nochmal spannender wird es in engen Buchten beim Ankern mit Landleine. Jedes Manöver ist hier eine individuelle Herausforderung, da die Gegebenheiten an der Küste immer anders sind. Oft wird man mit einsamen, ruhigen Buchten mit türkisem Wasser belohnt und manchmal läuft es wie auf Hvar:
In einer Bucht mit Ausflugsschiffen und Motoryachten ankern wir in recht großer Tiefe. Nach einem Ausflug in die malerische Strandbar, dem Genuss von je einem Aperol Spritzer und 22 € ärmer geht die Sonne in unserer kleinen Bucht unter. Der Wind kommt nicht aus der vorhergesagten Richtung und der Welle scheint die Windrichtung ohnehin egal zu sein. Wir fühlen uns auf dem Ankerplatz mit Landleine in Felsnähe unwohl und beschließen kurzerhand eine Nachtfahrt mit nicht ganz klar definierten Ziel. Nach einem Zwischenstopp in der Bucht vor der Stadt Hvar (überfüllt) finden wir mit dem zweiten Ziel, der winzigen Insel Jerolim, eine geschützte Bucht mit traumhaftem Ausblick auf den Vollmond. Ungemütlicher Schwell bleibt, die Distanz zu den Felsen ist jedoch jetzt deutlich gemütlicher. Gute Nacht.




Via Hvar nach Jerolim in einer Nacht
Wir lernen unser Boot kennen. Ein Beispiel: Als wir im Cockpit mit dem funktionslosen Schalter eines ehemaligen Nebelhorns spielen, bemerken wir, dass wir nur geglaubt haben, dass dies der funktionslose Schalter eines ehemaligen Nebelhorns ist. Viel mehr ist es ein voll funktionstüchtiger und ausgesprochen praktischer Bedienschalter für den Anker – über ein Jahr nach dem Kauf erleben wir immer wieder Überraschungen.







In Vis an der Boje
Unser neues Dingi wird ausgiebig getestet – auch dank unseres elektrischen Außenbordmotors macht es richtig Spaß! Kein Vergleich zu dem alten Beiboot, das viel zu schnell Luft verliert und das wir, aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls mit dem Fäkaltank, liebevoll nur noch Stinki nennen.


Am verlassenen Fischersteg in Veli Drvenik
Wir segeln nach Šolta, Hvar, Jerolim, Vis und Veli Drvenik, um schließlich erneut in Trogir anzulegen, wo wir schon unsere nächsten Gäste an Bord erwarten.
