Tag 0

Was für ein aufregender Tag 0! Montag gegen Mittag werden die letzten Arbeiten am Schiff erledigt und die ungefähr budgetierte, aber dennoch gesalzene Rechnung gelegt. Dann heißt es für uns nur noch raus hier! Nach einer letzten Runde im Marinapool, Müll entsorgen und Packen unserer sieben Sachen düsen wir los Richtung Süden: Vom Fluss Corno durch die Dalbenstraße der Lagune raus aufs offene Wasser des Golfs von Triest. Endlich Salzwasser.

Wir durchqueren das „Dreiländereck“ Italien – Slowenien – Kroatien und legen nach 25 unter besten Bedingungen gesegelten Seemeilen an der Zollmole in Umag an. Die Grenzpolizei behandelt Bernhard, der sich um die Bürokratie kümmert, unfreundlich – gewährt uns aber in ihrer Gnade den Aufenthalt in ihrem Land. Nach einem Wechsel auf die Boje und einem sehr gemütlich Abendessen erwartet uns zur Abrundung des Tages noch eine spannende Nacht: Gegen 22 Uhr zieht ein Gewitter mit Böen bis zu 25 kn und 1 m hohen Wellen über uns. Nicht tragisch, aber wir werden an der Boje gut durchgeschüttelt. Der Windgenerator freut sich.

Es folgen drei längere Etappen bei teils sehr gutem Segelwetter: Umag – Pula dann Pula – Ilovik, eine über die Jahre lieb gewonnene Insel im Süden der Partyinsel Losinj.

Dann geht’s von Ilovik nach Borik nördlich von Zadar, wo wir für zu viel Geld zwei Nächte verbringen. Der sichere Liegeplatz in der Marina gibt uns aber die Möglichkeit mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Schutz vor der einsetzenden Bora, Wäsche waschen, allerhand Tasks abarbeiten (Leinen sortieren, Gasherd warten, Teak schrubben etc.), Einkaufen und unterschiedliche Besucher empfangen.

Nachdem kurz vor der Abfahrt aus San Giorgio unsere Wasserpumpe (mal wieder) den Geist aufgegeben hat, die dann vom Mechaniker scheinbar durch schiere Willenskraft wieder in Stand gesetzt wurde, ist zwei Tage lang alles in Takt auf unserer alten Lady. Donnerstag Abend will dann der Kühlschrank nicht mehr – ist ihm kaum zu verübeln bei den Außentemperatur. Kurzerhand lässt sich aber in Borik ein Elektriker auftreiben und das Problem lässt sich durch das Nachfüllen von Kühlmittel lösen – juhu! Kurz nach dem Elektriker kommt auch schon Andi an Bord, der uns für vier Tage bis Split begleiten wird.

Aktuell befinden wir uns noch in den Ausläufern der Bora, die wie so oft eine recht kräftezehrende Wirkung auf uns hat. Die heutige Tagesetappe bringt uns nach Primošten, wo wir bereits am frühen Nachmittag an der Boje anlegen.