Den Motor auf Herz und Nieren getestet mit Andi & Benni

Nachtzug nach Genua

Die letzte Nachtzugfahrt nach Genua! Genua ist ein bisschen zu weit weg und ein bisschen zu unspektakulär, um in vier Monaten vier Mal dort zu sein. Wir freuen uns dementsprechend, es hinter uns lassen zu können. Endlich, vor allem, weil sich die Formalitäten zur Ab- und Anmeldung des Boots elendig dahingezogen haben. Ab jetzt überwiegt aber die Freude auf das Lossegeln und vor allem die Aufregung, ob wohl alles soweit in Schuss und seetauglich ist. Inklusive wir selbst, da so viele Meilen am Stück und lange Etappen auch für uns Neuland sind.

Raus aus Genua bei Sonnenaufgang

Am 22. August starten wir gemeinsam mit Andi und Benni unser motiviertes Programm bei Sonnenaufgang: GenuaElbaRomNapoli; 370 sm in fünf Tagen. Wir sind jeweils mindestens 24 Stunden am Stück unterwegs und experimentieren mit dem nächtlichen Wachrad. Kurz bevor wir um 6 Uhr Früh Genua für immer verlassen, wird doch noch unser Ersatzanker und diverses Tauwerk zum Boot geliefert, nachdem die Bestellung und ein Übergabeort bereits vor zwei Wochen ausgemacht wurden. Auf den letzten Drücker, aber Juhu – schöne neue Schoten!

Eine mondhelle Nacht und Flaute machen uns die erste Langfahrt leicht. Es folgt ein 12-stündiger Anker-, Tank- und Versorgungsstopp vor Portoferraio, der Hauptstadt von Elba. Zum Einkaufen setzen wir Andi und Benni an der Mole ab und treiben solange friedlich im Hafenbecken. Also etwas Zeit um die Schallsignale aus dem FB2-Kurs zu wiederholen: Ein kurzes Signal = ändere meinen Kurs nach steuerbord, zwei kurze Signale = ändere meinen Kurs nach backbord, ein langes Signal = …

Vor Elba

Ragazzi, raus aus meiner Einfahrtsschneise!!1!
Ok, ok, wir machen der dicken Fähre mit ihrem aggressiven Nebelhorn also Platz und holen Andi und Benni mit den Einkäufen wieder ab.

Bei der nächsten nächtlichen Fahrt mit Ziel Porto di Ostia vor Rom zeigt sich die erste Schwäche unserer Mêlée: 1,5 kn Fahrt gegen Wind und Welle unter Motor. Eine sehr anstrengende und frustrierende Nacht. Da wir jetzt wissen, dass unsere große Leichtwind-Rollgenua für diese Bedingungen ungeeignet ist, steht ab sofort eine Sturmfock auf der Einkaufsliste.

Der Vesuv aus der Ferne

Am nächsten Tag erreichen wir Rom später als geplant, erst gegen 23 Uhr. Nach 65 Stunden auf dem Wasser und einem obendrein noch richtig schlechten Abendessen im einzigen geöffneten Hafenrestaurant fühlt sich die ruhige und erholsame Nacht in der Marina durchaus verdient an. Der folgende eher unspektakuläre letzte 28-Stunden-Schlag bringt uns schließlich nach Napoli, von wo aus Andi und Benni nach Hause reisen und Burgi und Franz an Bord kommen.

Crewwechsel und Verschnaufpause in Napoli. Oder Pompei.